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Gartenkatalog 2020

D-76316 Malsch (bei Karlsruhe)

Ortsmitte

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Der neu geschaffene Kreisverkehrsplatz im Malscher Zentrum.

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Blid links: Rechte Bachmauer an der Neuwiesenstraße.

Bild rechts: Neu gestalteter Haltestellenbereich in der Ortsmitte Malsch.

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Große, rund zehn Meter breite Treppenanlage mit Sitzstufen zum Wasser

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Bild links: linke Bachmauer mit blühender Bepflanzung entlang des Bachlaufs.

Bild rechts: kleine Treppenanlage zum offenen Gewässer.

Informationen

Bauherr
Gemeinde Malsch, Baden

Realisierungszeitraum
Mai 2010 bis Dezember 2011

Verbaute Mengen
Pflaster: ca. 4.000 m²
Bordsteine: ca. 400 lfm

Produkte
Kromana Pflaster 

Formate (Länge x Breite / Dicke)
Steine 1, 2, 3 (gemischt) / 8 cm
Steine 1-5 (gemischt) / 8 cm

Oberfläche
sandgestrahlt
Anjou Nr. 621

Sonderteile
Rundbordsteine
Hochbordsteine
Tiefbordsteine
Rollstuhl-Überfahrtsteine

Der permanent vorhandenen Schadensgefährdung von Mensch und Gut durch plötzlich auftretende Hochwasserereignisse muss so gut wie technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar entgegengewirkt werden. Ein entscheidender Schritt für den Hochwasserschutz wurde nunmehr mit diesem Bauabschnitt im Ortskern von Malsch vollbracht. Von diesem, das Ortsbild aufwertenden Bauabschnitt, versprechen wir uns eine erlebbare Signalwirkung für die konsequente Fortführung der beiden noch anstehenden Bauabschnitte im Ortskern von Malsch.

Dipl.-Ing. Rainer Opitz, Fuhr + Müller

 

Mit der Öffnung des Lindenhardterwegbaches ist es gelungen, die technisch notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen mit den Anforderungen an eine hochwertige Gestaltung des öffentlichen Raums zu verbinden. Der Kernort Malsch konnte als identitätsstiftende Mitte für die Gesamtgemeinde gestärkt und attraktive Aufenthalts-, Spiel- und Erholungsmöglichkeiten am Wasser geschaffen werden.

Prof. Dr. Franz Pesch, pesch partner


Malsch, Baden – Nah am Wasser gebaut

Wasser hat in Malsch lange Tradition. Historisch betrachtet ist die Gemeinde mit ihren heute 14.000 Einwohnern ein ehemaliges Mühlendorf. Offene Wasserläufe waren viele Generationen über ständig präsent. Das änderte sich erst in den 1960er Jahren mit der zunehmenden Motorisierung: mehr Platz für Straßen ließ weniger Platz für Wasser. Der Dorfbach wurde wie in vielen Gemeinden vollständig unter die Erde verlegt. Eine Maßnahme, die viele Anwohner nicht nur aus nostalgischen Gründen beklagten. Denn Malsch erlebte das nasse Element plötzlich als Bedrohung, hatte immer wieder mit Überschwemmungen im Ortskern zu kämpfen. Der Grund: zu gering dimensionierte Verrohrungen für den ehemals oberirdischen Lindenhardterwegbach. Ein Zusammenhang, den die große Überschwemmung im Raum Karlsruhe 1978 endgültig offenbarte.

Öffnung des einstigen Bachlaufes
In Anbetracht der häufigeren Starkregenereignisse stand die Gemeinde unter einem kontinuierlich wachsenden Handlungsdruck. Das Frühjahr 2008 brachte die entscheidende Wendung: Malsch wurde in das Städtebauförderprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Es eröffneten sich damit plötzlich weitreichende Möglichkeiten. Der längst ersehnte Hochwasserschutz und die geplante Ortssanierung rückten zugleich in greifbare Nähe.

In Zusammenarbeit mit pesch partner schufen die Ingenieure von Fuhr + Müller eine Lösung, die nicht nur die Hochwasserproblematik löst, sondern zugleich eine deutliche Aufwertung des Ortskernes herbeiführte. Auf einer Länge von vorläufig 300 Metern wurde der Lindenhardterwegbach wieder explizit geöffnet. Das Element Wasser ist durch die Maßnahme für die Menschen in Malsch wieder positiv erlebbar geworden: Eingebettet in ein zentral angelegtes Biotop mäandriert seither ein konstanter Niedrigwasserdurchfluss entlang der Malscher Hauptachse. Eine hinabführende, großzügige Treppenanlage mit Sitzstufen aus sondergefertigten Betonelementen macht den offenen Bachlauf für die Bürger direkt zugänglich. Das Biotop, nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet und bepflanzt, dient zugleich als „Überlaufbereich“, auch für den Fall eines 50-jährigen Hochwasserereignisses.

Neuordnung der Verkehrssituation
Fließender und ruhender Verkehr wurden klar voneinander getrennt. Eine zentrale Maßnahme war die Auflösung der „Adlerkreuzung“ und damit des Knotenpunkts zwischen den Landstraßen 607 und 608. Ein innerörtlicher Kreisverkehr sorgt nun für einen deutlich verbesserten „Durchfluss“. Städtebaulich ergriff die Gemeinde die Gelegenheit, die angrenzenden Flächen, wie die Neuwiesenstraße und die Sézanner Straße völlig neu zu gestalten. Beim Flächenbelag entschieden sich die Planer dabei für Kromana Pflaster von Kronimus – auch um eine nahtlose Fortführung bereits realisierter Flächen im Bereich der Hauptstraße und des Mühlenplatzes zu gewährleisten. Baumpflanzungen entlang der Bachöffnung und Stadtmöblierungselemente setzen Akzente.

Broschüren