Neue Mitte Amorbach Reißbrett 2.0 ringsum inszeniert durch beleuchtete Wasserfontänen – ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für jung und alt, die zahlreichen Sitzflächen der Außengast- ronomie werden hier rege genutzt. Dass alle Zonen ohne Stufen miteinander ver- bunden sind, ist nur ein Beispiel für die insgesamt barrierefreie Realisierung in Amorbach. Dedizierte Materialität Neben der strukturellen und infrastruk- turellen Grundordnung war ein weiteres Ziel der Planer, die Beleuchtungssitu- ation maßgeblich zu verbessern und den öffentlichen Raum durch mehr Aufenthaltsqualität neu zu beleben. Ein wichtiger Aspekt hierbei: das Grün- konzept. Um den gefallenen Baumbe- stand aufzufangen, wurden für jeden gefällten Baum zwei neue gepflanzt. Sie unterstützen durch die geometri- sche Anordnung in Achsen städtebau- lich die Raumkanten des Platzes, die von der Schrägstellung der östlichen Ladenzeile zur Amorbacher Straße eine Tiefenwirkung entfalten. Der Höhenun- terschied zur Amorbacher Straße wurde mit einem abgewinkelten Sitzstufen- und Treppenband gestaltet. Ins Auge sticht, dass sich die neue Ortsmitte in ihrer Materialität deutlich von den an- grenzenden Wohnstraßen abhebt. Der Platz soll künftig auch für die örtlichen Feierlichkeiten genutzt werden und ist dazu mit Versorgungsschächten ausge- stattet, die im Pflasterbelag eingelas- sen wurden. Während die Platzflächen mit kleinformatigen Pflastersteinen und heller, sandgestrahlter Natursteinober- fläche realisiert wurden, sind die Fahr- bahnen dunkel gehalten. Die Planer entschieden sich auch hier für Produkte aus dem Hause Kronimus. Um die dy- namischen Beanspruchungen des ran- gierenden Busverkehrs in der Ortsmitte aufzunehmen, fiel die Wahl auf das City Truck Pflastersystem in einer Steindicke von 14 cm, teilweise verlegt auf einer gebundenen und wasserdurchlässigen Tragschicht. Die geschliffenen und glanzgestrahlten Natursteinoberflächen kaschieren dabei völlig, dass in diesem Bereich ein Schwerlastsystem zum Ein- satz kommt und tragen dadurch einen wichtigen Teil zur neuen, einladenden Ortsmitte in Amorbach bei. 10 Zahlreiche Sitzmöglichkeiten mit Holzauflage steigern die Aufenthaltsqualität im Ortskern spielraum für wesentliche Veränderun- gen. Eine spezielle Bedeutung kam der Amorbacher Straße zu. Sie definiert den Ortseingang und führt zur Mitte des Stadtteils, wo Ladengeschäfte, Bushal- testellen, Schulen und Kirche angesie- delt sind. Sie ist sowohl die verkehrliche Hauptachse als auch die des öffentli- chen Lebens. Geschärfte Zonierung Gemeinsam mit dem zentralen Platz er- hielt die Straße eine entsprechende Ge- wichtung. Die vollständige Pflasterung der Fahrbahn, trotz des erheblichen anfallenden Busverkehrs, unterstreicht ihre multifunktionale Rolle. Der zentrale Platz in der Ortsmitte ist heute in drei Zonen gegliedert. Im Süden ordnet sich, streng geometrisch, im Schatten von Dachplatanen ein großes Parkrauman- gebot an. Im Norden verbessern die neu geschaffenen Bushaltebereiche maß- geblich die ÖPNV-Qualität, nicht zuletzt für die beiden angrenzenden Schulen im Ort. Die eigentliche Platzmitte wird durch die Bronzeskulptur markiert, Die neuen Bepflanzungen unterstützen die städtebaulichen Achsen im Planungskon- zept. Die Baumquartiere wurden in farblich zum Belag abgestimmten Oberflächen hergestellt.