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Gartenkatalog 2020

D-81739 München

Bezirkssportanlage

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Bezirkssportanlage München-Ramersdorf:
Die Beachvolleyballanlage als Zuschauerattraktion in direkter Nähe der Vereinsheim-Terrasse.

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Eingefasst von Betonblöcken (Sitzelemente)

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Schrittabfolge als Choreographie:
Disziplin Hammerwerfen

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Schrittabfolge mit Fußspuren und Piktogrammen. Die Fußspuren von Weltrekordhalter/innen bieten Jung und Alt den Anreiz zum Trainieren und
Nachahmen.

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Betonplatten-Detail der Disziplin Speerwurf

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142 Betonplatten zeigen heute die Fußspuren und Piktogramme entsprechend Robert Bartas Kunstprojekt. Jede einzelne dieser Platten entstand von 2012 bis 2014 in einem speziell von Barta entwickelten Verfahren.

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Detail der Disziplin 100-Meter-Lauf:
Logo von Otl Aicher, das für die Olympischen Spiele 1972 entwickelt wurde.

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Terrasse vor der Vereinsgaststätte. Die niedrige Heckeneinfassung gewährt den freien Blick auf die Sportanlage.

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Auf der Außenwand befinden sich die verschiedenen Disziplinen und Anzahl der Schritte.

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Betonblöcken als Sitzelement zwischen sandgestrahlten Platten in Argento Nr. 737

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Betonblöcke als Sitzelemente.

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Bild links: Schrittabfolge der Disziplin 100-Meter-Lauf.

Bild rechts: Eingangsbereich mit einem Baumcarreé,
eingefasst mit Betonblöcken als Sitzelement

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Sandgestrahlte Oberflächen Argento Nr. 737 mit großzügigem Formatkonzept

Informationen

Bauherr
Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport

Verarbeiter
May Landschaftsbau, Feldkirchen

Ausführung
März 2012 bis Juli 2014

Planung (Außenanlagen)
Adler & Olesch, München

Kunst am Bau
Robert Barta, Berlin

 

 

 

Verbaute Menge
Platten ca. 1.500 m²
Pflaster ca. 900 m²

Produkte
Platten und Großpflaster

Formate
40 x 40 cm / 8 und 12 cm, 40 x 20 cm / 8 cm

Sonderteile
Intarsienplatten 40 x 40 x 8 cm

Oberflächen
sandgestrahlt
Argento Nr. 737

 

Unser Büro hatte hier die Chance, die gesamte Sportanlage neu zu ordnen und duch eine klare Wege- und Linienführung eine eindeutige Struktur zu erlangen. Publikumswirksame Sportarten wie die Beachvolleyballanlage sind nahe an der Terrasse des Vereinsheims situiert, die Fußballplätze folgen dahinter. Zahlreiche Baumneupflanzungen und Sitzmöglichkeiten ermöglichen den Zuschauern ein angenehmes Beobachten des Sporttreibens.

Ulrike Tuchnitz, Adler & Olesch

 


BSA Ramersdorf Auf den Spuren der alten Meister

Ihre Historie hängt den vermeintlichen Münchner „Problemvierteln“ auch heute noch nach: Zusammen mit dem Hasenberg im Norden gehört Neuperlach zu den Stadtteilen, die auch heute noch unter ihrem schlechten Image leiden. Dabei ist die aktive Stadtentwicklung auch hier im Südosten Münchens schon seit Jahren erfolgreich darin, für die typischen Probleme suburbaner Großsiedlungen Lösungen zu finden. Neu geschaffene Orte für das soziale Miteinander, für Erholung und Kultur tragen ihren Teil dazu bei. Architektur und Kunst finden regelmäßig zusammen und machen aus dem Gewöhnlichen das Besondere. Ein besonderes Beispiel liefert die Bezirkssportanlage in Ramersdorf-Neuperlach des ortsansässigen DJK Sportbundes München-Ost, dessen Sportanlage lange einen „Spitzenplatz“ im stadtinternen Sanierungsranking einnahm. Im Mai 2012 beauftragte der Münchner Stadtrat deshalb sein Baureferat Gartenbau mit einer Sanierung des Areales, auch um das Angebot an Sportflächen in Neuperlach maßgeblich zu vergrößern und zu verbessern. Dass die schlecht erschlossene Sportanlage durch eine Neustrukturierung deutlich an Attraktivität gewinnen sollte, war von Anbeginn fester Teil des Sanierungsplans.

Zwei Beach-Volleyball Plätze, als Zuschauermagnet in direkter Nähe zur Terrasse des neuen Vereinsheims platziert, stehen heute exemplarisch für die durchdachte Neuordnung der heterogenen Funktionsbereiche. Gymnastikbereich, Gast- und Jugendraum und Terrasse ermöglichen einen freien Blick auf die Sportflächen. Lärmintensive Fußballplätze befinden sich bewusst im Hintergrund. Über einen zentralen Zugang wurden der Vereinsbereich mit Mannschaftstrakt, Schiedsrichterkabinen, Gymnastikhalle, Gaststätte und Jugendraum barrierefrei erschlossen. Ein geradlinig angelegtes Wegenetz erschließt dabei alte und neue Sportflächen, nun in eine klare Struktur der Gesamtanlage eingebettet. Alle Einheiten sind somit unabhängig voneinander nutzbar.

Kunst am Bau

Nutzung und Gestaltung, Architektur und Kunst auf eine ganz besondere Weise in Einklang zu bringen war schon in der Konzeptionsphase des Projektes bezeichnend. Als das Projekt von der LH München unter dem Programm „Quivid“ ausgeschrieben wurde, konnten sich Architekt, die Landschaftsarchitekten von Adler & Olesch in München sowie die Kunstkommission einstimmig auf den Vorschlag von Robert Barta einigen. Da es sich bei dem Kunst-am-Bau-Projekt um eine Bodenarbeit handelt, war es zwingend nötig, dass der Künstler und die Architekten von der Planung an, eng zusammenarbeiteten. So wurde in Neuperlach die architektonisch-funktionale Ebene der Planung durch Robert Bartas Kunstprojekt „Auf den Spuren der alten Meister“ um eine  philosophische Ebene erweitert. Auf den langen Wegen zwischen Vereinsheim und Sportplätzen entdeckt der Betrachter in den Betonsteinplatten Fußabdrücke in Kinderschuhgröße, die Schrittfolgen von Hochleistungsportlern nachzeichnen. Somit bespielt dieses Projekt das gesamte Sportgelände, bis in die Umkleide hinein, wo Elfmeter gegen Elfmeter sich gegenüber stehen.

Flach geneigte und extensiv begrünte Dächer binden das Vereinsgebäude heute harmonisch in das  Umfeld der Sportanlage ein. Die massive Bauweise in Sichtbeton entspricht den Anforderungen einer   täglich genutzten Sportstätte. Gleiches gilt für die Wahl der Außenbeläge: Rund 20 Prozent der Fläche wurden mit Kronimus Betonsteinplatten und Großpflaster in der hellen, sandgestrahlten Oberfläche Argento Nr. 737 bestückt. Die Besonderheit  steckt in 142 Platten der Dimension 40 x 40 x 8 cm: In enger Koproduktion mit der Kronimus Werkstatt wurden hier in speziell aufbereiteten  Platten Intarsien aus farbiger Kaltplastik eingebracht.

Gemäß Bartas Farbschema tragen sie die Fußabdrücke für den bestmöglichen Weg um in neun unterschiedlichen Disziplinen sportliche Höchstleistungen zu erzielen oder sich zumindest für Großes inspirieren zu lassen.

 

Oft wird Kunst am Bau lediglich als eine Außenskulptur des Künstlers oder als ein minimaler Eingriff in die bereits gegebene Architektur abgeschlossen. Durch meinen Eingriff, wird bereits der Weg zum Sportplatz und erweckt Interaktion. Wie so oft bei einigen meiner Arbeiten geht es mir nicht um das Kunstwerk als solches, sondern ich versuche die Latte der Erfahrung soweit zum Betrachter zu schieben, dass ein Kunstwerk ohne die Aktion des Betrachters erst gar nicht funktionieren kann.

Robert Barta, Künstler

 

Robert Barta Kunst am Bau

Auf den Wegen der Bezirkssportanlage München-Ramersdorf sind neun Sportarten als „Ideale” abgebildet. Sie zeigen dem Besucher jeweils einen perfekten Pfad auf. Die einzige Möglichkeit um herauszufi nden, um welche Sportart es sich handelt, bieten visuell das Piktogramm oder unmittelbar erlebbar das Abschreiten der Spuren. Bei den verwendeten Piktogrammen handelt es sich um jene, die der Designer und Typograph Otl Aicher 1972 für die Olympischen Spiele in München entwickelt hat. Wenige Kilometer vom Olympia-Gelände entfernt, fi nden sich hier in Neuperlach für jede der neun Disziplinen Piktogramme und Fußspuren in der gleichen Farbe Zwar handelt es sich bei den Spuren meist um die von Weltrekordhalter/ innen. Jedoch steht vor allem im Vordergrund, dass es sich um Schritte von Profi sportlern handelt, die für Jung und Alt einen Anreiz zum Trainieren und Nachahmen geben. Die Neugier, einmal in die Fusspuren eines Profi sportlers zu treten, lässt unter Umständen den Besucher einen ganz anderen Weg einschlagen – oder einen Umweg zu seinem Zielsportfeld nehmen. Wer genau hinsieht wird bemerken, dass es sich hier um Kinder-Schuhgrößen handelt. Eine kleine, aber effektive Skalierung, die der Arbeit noch eine zusätzliche Ironie. verleiht.

Broschüren