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D-71034 Böblingen Elementary Highschool

Informationen

Bauherren
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Staatliche Hochbauamt in Reutlingen, im Auftrag des U.S. Department of Defence

Planer (für die Außenanlage)
Jochen Köber – Garten- und Landschaftsarchitekt, Stuttgart

Planer
Aldinger Architekten, Stuttgart und Gaus & Knödler Architekten, Göppingen

Hochbau
Wolff+ Müller, Stuttgart

Tiefbau
Wolff+Müller, Waldenburg

Garten- und Landschaftsbau
Seidenspinner, Stuttgart

Sportanlagenbau
Garten Moser, Reutlingen

Ausführung
August 2014 – August 2015

Verbaute Menge
ca. 7.500 m²

Produkte
Grandezza Platten
120x60x12, 100x40x12, 90x60x12, 60x40x12, 60x60x12, 60x30x2, 40x40x12, 30x30x12
Stufenelemente
Rampenelemente
Sitzelemente

Oberfläche
Typ Fildergelb Nr. 718 geschliffen und glanzgestrahlt

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Wir danken unserem Bauherrn, dass wir dieses große Projekt gemeinsam mit ihm umsetzen konnten. Es war eine tolle Aufgabe an unser Büro die gestellten Wünsche und Anforderungen an die Freianlagen gemeinsam in die Realität umzusetzen. Beeindruckend ist es, was man erreichen kann, wenn Bauherr, Nutzer und Planer gemeinsam an einem Strang ziehen und trotz enger Zeitziele keine Kompromisse in Sachen Gestaltung und Qualität eingehen. Kompliment auch an die Firma Kronimus, die trotz großer logistischer Herausforderungen alle Materialien termingerecht und in hoher Qualität auf die Baustelle gebracht hat.

Elementary and Highschool Stuttgart – Amerikanisch lernen

stuttgarths.dodea.edu | Die „Marschroute“ ist klar: Die US-Streitkräfte sind auch zukünftig dabei, sich weiter aus Europa zurückzuziehen. Seit Anfang der 80er-Jahre wurden etwa 90 % des Personals abgezogen und auch in Baden-Württemberg langgediente Stützpunkte, wie z.B. in Heidelberg, aufgelöst. Umso bemerkenswerter ist die Treue zur Landeshauptstadt mit ihren umgebenden Kasernen in Vaihingen, Möhringen, Bad Cannstatt und Böblingen – Stuttgart und die Army gehören offenbar zusammen. Aus der Zweckgemeinschaft ist im Laufe der Jahrzehnte eine Partnerschaft mit Ausnahmecharakter geworden. Mit der Elementary and Highschool Stuttgart machten die Amerikaner der Region jüngst ein Standortbekenntnis der Superlative.

 

„Best-of“ Baustandards

„Versteckt“ im Wald östlich von Böblingen wurde in der Rekordbauzeit von nur 22 Monaten nicht nur eines der größten Schulzentren Baden-Württembergs geschaffen, sondern auch eines der modernsten. Für die Kinder der rund 23.000 Militärangehörigen in der Region ist sie das neue schulische Zuhause, für die US Army in der Militärregion Stuttgart noch dazu ein schlagkräftiges Argument im Wettbewerb der Standorte. Es übererfüllt selbst die hochgesteckte Richtschnur der Streitkräfte, die besagt, dass Soldaten und deren Angehörige auch im Ausland keine Abstriche in punkto Lebensqualität erfahren dürfen. Eine Besonderheit, die das Projekt letztlich seiner „bilateralen“ Entstehung zu verdanken hat. Denn es galt, sowohl amerikanische als auch deutsche Standards zu berücksichtigen – man entschied sich also, nach dem „Best-of“-Prinzip, die jeweils strengeren Vorschriften als Maßstab anzulegen. So entstand eine Schule, die den internationalen Standards für Raumprogramme und sonstiger Vorgaben der USA komplett entspricht und dabei weit über dem deutschen Standard liegt. Die avisierte Akkreditierung nach LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) dürfte nur Formsache sein. Der Nachhaltigkeitsgedanke, oder „Sustainability“ wie die Amerikaner ihn nennen, wurde konsequent umgesetzt, u.a. durch einen vorbildlichen Umgang mit Niederschlagswasser auf dem Gelände und mithilfe des exzellenten Energiekonzeptes des Gebäudeensembles.

 

Deutsch-amerikanische Kooperation

Für die konkrete architektonische Umsetzung des Projekts zeichnen sich Aldinger Architekten aus Stuttgart, Gaus & Knödler aus Göppingen sowie die New Yorker Architekten von Swanke Hayden Connell verantwortlich. Als Gewinner der öffentlichen Ausschreibung arbeitete das deutsch-amerikanische Planungsteam eng mit dem Army Corps of Engineers als Auftraggeber und dem Team der Koeber Landschaftsarchitekten zusammen. Prägend für den Gesamtentwurf: Die streng orthogonale Strukturierung des weitläufigen Schulareals und aller Sportanlagen, die sich nach diesem Prinzip städtebaulich auch an die benachbarte Garnison der Panzerkaserne anschließen. Die imposante Gesamtfläche von 90.000 Quadratmetern und die Kapazität für 50 gleichzeitig operierende Schulbusse machen die Leistungsfähigkeit der Schule deutlich.

 

Elementary and Highschool Stuttgart – Amerikanisch lernen

Beeindruckend sind jedoch nicht nur die großzügigen Dimensionen der räumlichen Gliederung. Auch die qualitativen Angebote und Annehmlichkeiten auf dem Schulcampus sind einzigartig. So wurden Elementary School und Highschool parallel zueinander als zwei unabhängige Schulkomplexe realisiert – jeweils als Band mit zwei Ebenen für Schule und Verwaltung. Beide Komplexe verfügen in jeweils alters- bzw. leistungsgerechter Ausprägung über eigene Sporthallen und -anlagen, Theater und Auditorien sowie Spezial-Unterrichtsräume. Zentral zwischen den beiden Schulbereichen angeordnet, verbindet die Mensa als einziger Baukörper die beiden großen Schulkomplexe.

 

Bezug zur natürlichen Umgebung

Alle Außenanlagen des Neubaus wurden unmittelbar aus der Gebäudetypologie abgeleitet. Dennoch verstand es das Team der Landschaftsarchitekten von Jochen Köber in seinem Außenraumkonzept einen direkten Bezug zur natürlichen Umgebung zu schaffen. So wurden in die topographisch tiefer liegenden Freiräume der Elementary School unterschiedliche Spielangebote für die jüngeren Kinder und in den Trennbereich von Basketballfeld und Schule geschützte Altbaumbestände integriert. Charakteristisch für die Außenräume zwischen Gebäudekamm und Highschool ist die Bepflanzung mit einzelnen Waldbäumen und Wiesen.

Ein architektonischer Höhepunkt: der Boulevard. Als breite Passage verläuft er in Ost-West-Ausrichtung zwischen den beiden Schulkomplexen und ist zugleich ganzheitliche Erschließungsachse als auch kommunikativer Rückzugsort für Schüler und Lehrer. Die hellen Oberflächen der weißen und gelben Betonsteinplatten leisten einen wesentlichen Beitrag zur freundlichen Gesamtatmosphäre. Die Wahl der Planer fiel auf sechs unterschiedliche Formate in geschliffen-glanzgestrahlter Oberfläche, einer von Kronimus exklusiv entwickelten Bearbeitungsmethode. Belagsflächen und Gebäudefassaden wurden harmonisch aufeinander abgestimmt.

 

Realisierung auf technisch höchstem Niveau

Den teils starken Geländesprüngen in seinem Verlauf folgt der Boulevard mit breiten, holzbekleideten Sitzstufen. Ein Prinzip, das in Höhe des Auditoriums spektakulär fortgesetzt wird: Eine technisch komplizierte Treppenanlage, durchzogen von Rampenelementen, überwindet auf einer Breite von 21 Metern einen Geländesprung von vier Metern Höhe auf smarte Weise. Neigungsgleich verlängern sich hier die Ränge des Auditoriums auf die Ränge des Außenraumes, sodass ein zweites Auditorium im Freien entsteht. Alle Stufen- und Rampenelemente lieferte Kronimus belagsgleich zu den fußläufigen Bereichen als Sonderanfertigung und nach örtlichem Aufmaß.