D-86609 Donauwörth Freibad
Informationen
Ausführung
September 2013 – Juli 2014
Verbaute Mengen
ca. 1.000 m² Pflaster
Verbaute Mengen
ca. 1.000 m² Pflaster
Produkte
Rechteck- und Quadratpflaster
20 x 20 cm /8 cm, 20 x 10 cm/8 cm
Duschtassen, Sitzelemente, Stufen, Tiefbordsteine
Oberflächen
Kronit Gelb Nr. 290 sg (Pflaster, Sitzelemente, Duschtassen)
Kronit Nr. 4 (Blockstufen und Tiefbordsteine)
Freibad Donauwörth – Modernisierung mit Erfolgsaussichten
Action, Wellness, Event – das Prinzip, mit dem moderne Erlebnisbäder und deren Betreiberketten heute Badegäste werben, ist überregional das gleiche. Und auch wenn der beworbene Erlebnischarakter in der Regel austauschbar bleibt. Die meisten Hallen- und Freibäder alter Couleur haben es schwer, in diesem Wettbewerbsumfeld wirtschaftlich zu existieren. Dass es dennoch gelingen kann, zeigt das Beispiel Donauwörthmit dem hoch über der Stadt gelegenen Freibad am Schellenberg. Mehr als 100.000 Besucher in der Jubiläumssaison 2013, dem Jahr seines 50-jährigen Bestehens, dokumentieren die Treue der Donauwörther zu ihrem Freibad. Warum das Freibad auf dem Schellenberg in der Region so beliebt ist, wird spätestens beim Blick von der Liegewiese klar: Über die ganze Stadt, das Nördlinger Ries bis ins Donautal und Richtung Alpen eröffnet sich dem Besucher ein einzigartiges Panorama. Ein exklusiver Wettbewerbsvorteil, den Erlebnisbäder „auf der grünen Wiese“ nicht bieten können. Und ein Alleinstellungsmerkmal, das 2013 im Fokus der notwendigen Sanierung der inzwischen teils maroden Bausubstanz und veralteten Technik stand.
Barrierefreies Niveau
Die Stadt Donauwörth als Bauherr entschied sich für eine Maßnahme, die den besonderen Charakter der Anlage weiter stärken, anstatt vermeintlichen Spaßbadtrends nachzueifern. So wurde als essentielle Maßnahme im Zuge der Modernisierung das Schwimmerbecken und dessen Wasserspiegel auf Umgangsniveau angehoben.
Besucher sollten auch im Wasser den einzigartigen Panoramaausblick genießen können. Unter Regie der planenden Ingenieure von Sancon wurden im ersten Schritt die funktionale Basis für die Zukunft gelegt: Filter- und Wassertauschtechnik, Rohrsysteme und Technikräume im Untergrund. Für jeden sichtbar wurden alle Maßnahmen rund um Beckensanierung und die Umgänge. Hier, wo seit den 1960er Jahren wie damals üblich auf teils blanke Betonflächen gesetzt wurde, hatten diese im Laufe der Jahrzehnte durch das chloridhaltige Wasser beträchtlichen Schaden genommen. Im Mittelpunkt der Gesamtmaßnahme stand damit zum einen die langfristige Sicherung der Bausubstanz unter präventiven Gesichtspunkten. Zum anderen aber war es das Ziel, das Bad besonders unter Nutzungsaspekten zukunftssicher und damit barrierefreier zumachen.
Ein Ziel, das nicht nur durch spezifische Detaillösungen wie den Umbau von Sanitäreinrichtungen, Durchschreitebecken und die Ergänzung eines Behindertenlifters erreicht wurde. Vielmehr wurde im Zuge der Maßnahme die topographische Geländesituation zum Teil neumodelliert um barrierefreien Zugänge zum Becken zu schaffen.
Fließende Übergänge, behutsame Akzente
Das Gestaltungskonzept hierfür sah vor, das Becken besser in Geländeverlauf und Hangsituation zu integrieren, einen fließenden Übergang vom Gelände zu schaffen. Auch um das auf kurzen Distanzen vorhandene Gefälle von 2 bis 2,5 Prozent dezent aufzufangen, entschieden sich die Verantwortlichen für kleinformatige Pflastersteine – als Laufbelag und als optische Einfassung der Gesamtanlage. Klassifiziert als nassbelastete Barfußbereiche galt es für sämtliche Beckenumgänge und Duschtassen die Vorgaben für Rutschfestigkeit der Klasse B zu erfüllen. Die Wahl fiel auf Rechteck- und Quadratpflaster von Kronimus im Format 20 x 10 cm bzw. 20 x 20 cm und die sandgestrahlte Oberfläche Kronit Gelb. Kontrastierend in der grauen Oberfläche Kronit wurde aus Blockstufen eine Treppenanlage in freier Form als Landschaftstreppe geschaffen. Quader aus Jura – in den Hang integriert – begrenzen die Konstruktion und setzen gemeinsam mit großzügigen Pflanzbeeten, die mit Gräsern, Sträuchern und Bodendeckern bestückt wurden, für die natürlichen Akzente. Durch die konsequente Orientierung an der Bestandstruktur wurde das gestalterische Ziel im Juni 2014 erreicht: die Einmaligkeit des Freibads am Schellenberg zubewahren – auch für zukünftige Generationen.