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D-91052 Erlangen Röthelheimpark / George-Marshall-Platz

Informationen

Realisierungszeitraum
September 2010 bis Juni 2011

Verbaute Mengen
ca. 3.000 m² Pflaster und Platten

Produkte und Oberflächen
Grandezza Pflaster und Platten
60 x 40 cm /12 cm,
50 x 30 cm /12 cm,
40 x 40 cm /12 cm,
40 x 30 cm /12 cm,
40 x 20 cm/12 cm

Baumscheiben 200 x 200 x 16 cm

Blockstufen
Silbergrau Nr. 131, sandgestrahlt

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Grundlegende Gestaltungsidee war es, einen Platz mit einer bewusst schlicht gehaltenen Struktur zu schaffen. Dies findet sich in den wenigen, dafür qualitativ hochwertigen, raumbildenden Ausstattungselementen, einem einheitlichen Belag und Bäumen als Zielpunkt der Parkachse wieder. Zentrales Gestaltungselement ist eine 18 Meter hohe Lichtnadel, die den gesamten Platz mit Licht versorgt. Sie steht asymmetrisch auf dem Platz und gibt ihm mit verschieden starken Lichtintensitäten eine besondere Atmosphäre.

Urbaner Lebensraum mit Garnisonsgeschichte

Der Ruf Erlangens als Technologiezentrum kommt nicht von ungefähr: Siemens als einer der wirtschaftlichen Motoren der Stadt und nicht zuletzt die angehenden Ingenieure der Friedrich-Alexander-Universität sind im Stadtbild allgegenwärtig. Nur eine Reminiszenz hingegen ist ein bedeutendes Kapitel, das am 30. Juni 1994 zu Ende ging – jenes der Garnisonsstadt Erlangen. Der Auszug der U.S. Army aus den „Ferris-Barracks“, rund 125 Jahre nachdem die Bayerische Armee 1868 die militärische Präsenz begründete, war für manch einen ein emotionaler Verlust. Für die Stadtentwicklung jedoch war es eine einzigartige Chance. 1997 erwarb die Stadt Erlangen 101 Hektar des Areals, auf dem sich Jahr für Jahr das neue Stadtquartier Röthelheimpark entwickeln sollte. In seinem funktionalen Zentrum: der George-Marshall-Platz.

 

Urbane Mitte des Röthelheimparks

Bestehende, teils historische Bausubstanz zu erhalten und landschaftliche Schutzflächen zu erschaffen, war von Anbeginn des Projekts im Fokus der Projektverantwortlichen. Der 1.800 m² große George-Marshall-Platz fungiert als städtebauliches Gelenk zwischen der Allee am Röthelheimpark und dem Park selbst und ist der Endpunkt der Nord-Süd-Grünachse. In vielfältiger Hinsicht ist er das funktionale Zentrum des neuen Stadtteils. Dementsprechend anspruchsvoll waren die Forderungen an die gestalterischeAttraktivität und eine hohe Aufenthaltsqualität. Mit seiner spezifischen Vision des Platzes konnte das Nürnberger Büro Adler & Olesch die Jury im Rahmen des ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs einstimmig überzeugen.

Als Bestandteil des zugrunde liegenden Rahmenplans begrenzt heute der „Campus Röthelheimpark“, ein Büro- und Geschäftsgebäude mit Gastronomienutzung, den Platz zu drei Seiten – mit Öffnung in Richtung Süden. Von hier aus verläuft der Grünzug des neuen Stadtquartiers zum Naturschutzgebiet, an dessen Stelle jahrzehntelang der amerikanische Exerzierplatz lag.

 

Schlichtes Konzept, homogene Gestaltung

Gestaltung und Gliederung des George-Marshall-Platzes vollziehen sich im Entwurf von Adler & Olesch in drei Ebenen: Die Bodenfläche, die Hecken- und Sitzmöbelebene sowie die Baumkronenebene. Zentrales Gestaltungselement ist eine 18 Meter hohe Lichtnadel als Endpunkt der Sicht- und Baumachse des Grünzugs, die den gesamten Platz mit Licht versorgt. Sie steht asymmetrisch auf dem Platz und gibt ihm mit verschieden starken Lichtintensitäten eine besondere Atmosphäre. Zusätzlich zur belebenden Außengastronomie wurden unterschiedlich lange und hohe Sitzplateaus aus Betonfertigteilen mit einer Robinienholzauflage installiert. Sie trennen den Straßenbereich vom fußläufigen Bereich des George-Marshall-Platzes. Dort finden sich objektübergreifend einheitliche Betonsteinoberflächen auf Platten, Pflastersteinen und Blockstufen wieder.

Die Wahl fiel hier auf Material aus dem Hause Kronimus in der Oberfläche Silbergrau – auch die Baumscheiben wurden nach Vorgaben von Adler & Olesch speziell für das Projekt in eben diesem Farbton gefertigt. Um die Größe der Platzfläche aufzulockern setzten die Planer auf verschiedene Platten- und Pflastergrößen im Formatmix. Hohe Belastbarkeit gemäß dem Standard SLW 30 und eine Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen machen den Belag besonders alltagstauglich für die regelmäßigen Wochenmärkte und saisonale Veranstaltungen. Auch dadurch hat sich der George-Marshall-Platz schnell nach seiner Einweihung am 29. Juli 2011 zum belebten Mittelpunkt des Stadtteils entwickelt – die bauliche Entwicklung des neuen Stadtteils Röthelheimpark hat ihren Abschluss gefunden.